2. Der Staat. Thomas Hobbes und Max Weber

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  • Created by: LauMarPel
  • Created on: 10-01-21 16:57

1. Leseliste:

Hobbes: Leviathan

Weber: Politik als Beruf

Schaal/Heidenreich: Kapitel 4.1

2. Die Folgen der schlechten und guten Regierung auf dem Land. Ein Beispiel aus der Kunst.

Schlechte Regierung: Brachland, Burgen liegen in Ruinen, kein Vieh, nur wenig Menschen

Gute Regierung: bestellte Felder

Was macht eine gute Regierung aus? Wie muss man regieren, damit eine Gesellschaft gedeiht?

3. Ideengeschichte

Quentin Skinner, Professor in Cambridge war Mitbegründer der Cambridge School of History of Political Thought. Die Cambridge School geht davon aus, dass jedes Werk im Kontext seiner Zeit interpretiert werden muss. (Was kannten die Autoren? Wen haben sie getroffen?)

Wenn diese Zeit weit zurückliegt, bedeutet das Quellenstudium und Archivarbeit. Zum Beispiel: Welche Bücher hat Hobbes wahrscheinlich gelesen? Welche Debatten waren zu seiner Zeit wichtig? Gibt es Aufzeichnungen, Kalender, Bibliothekskataloge aus der Zeit, die Aufschluss darüber geben können, in welchem Kontext die Ideen gereift und die Werke entstanden sind?

4. Thomas Hobbes (1588-1679)

Der Staat: "a common power to keep them all in awe"

Geboren in Malmesbury (Wiltshire, England), Ausbildung in Oxford. Nach seiner Ausbildung wurde er Tutor (Privatlehrer) bei einer adeligen Familie, den Cavendish.

1640-51: als Unterstützer der königstreuen Seite ging er während des englischen Bürgerkriegs zusammen mit der Königsfamilie ins Exil nach Paris. Dort wurde er Tutor des späteren englischen Königs Charles II (der nach der Ermordung seines Vaters, Charles I., ebenfalls im Exil lebte).

Werke: "De Cive" (1642), "Leviathan. Matter, Forme, and Power of a Commonwealth Ecclesiastical and Civil." (Hauptwerk, 1651). Posthum erschien sein Buch "Behemoth" über den Bürgerkrieg (1681).

4.1. Zeitlicher Kontext von Hobbes' Schaffen

Hobbes lebte zur Zeit des Englischen Bürgerkriegs (1642-1651). In diesem Bürgerkrieg ging es um die Frage, ob England absolutistisch von einem König oder demokratisch von einem Parlament regiert werden sollte. Die königstreuen Truppen ("Cavillers") standen den Parliamentarians ("Roundheads") gegenüber.

1649 wurde König Charles I. enthauptet. Das war ein unerhörtes Erlebnis, das Hobbes stark beeinflusste.

Der Bürgerkrieg wurde 1651 von den Parlamentariern gewonnen, aber ihre Herrschaft ("Commonwealth") hielt nur bis 1668. Danach kam es zu einer Wiederherstellung der Monarchie, allerdings in Form einer parlamentarischen Monarchie (=Regierung liegt beim Parlament, Monarch hat beschränkte Regierungs- und Repräsentationsfunktionen. Gilt heute noch).

4.2. Die Anliegen von Hobbes

Hobbes war ursprünglich Anhänger der Monarchisten, d.h. er wollte die Monarchie verteidigen. Allerdings war er nicht für die Monarchie im Sinne einer gottgegebenen Herrschaft. Damit unterscheidet er sich von den anderen Monarchisten seiner Zeit.

Im Leviathan legt er daher eine Theorie der Staatsmacht vor, die zwar absolut ist, wie die eines Monarcchen, aber nicht göttlich-patriarchalischen Ursprungs. Das ist der Ursprung des Gesellschaftsvertrags. Er brauchte eine Theorie der menschlichen Natur und Freiheit, die sich radikal von allen vorhergehenden (bestehenden antiken) Theorien unterscheidet. 

4.3. Hobbes Theorie der menschlichen Natur

1. Mechanismus: Freiheit ist Abwesenheit von äußeren Zwängen.

2. Säkularismus: Macht des Staates kommt nicht von Gott, kein "divine right of kings"

3. Gleichheit: Alle Menschen streben nach mehr oder weniger demselben, sie sind aber auch mehr oder weniger gleich stark. Selbst Schache können durch List Starke übertrumpfen.

"Die Natur hat den Menschen in…

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