6. Kultur und Kritik

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  • Created by: LauMarPel
  • Created on: 24-01-21 13:35

Die dritte Seite der Dinge. Eine Poetik der Relation

1. Ambiguität, Flüchtigkeit und verlorene Gewissheiten als Zeitdiagnose Ende des 20.Jh.

James Clifford: keine eindeutig begrenzte kulturelle Welt -> sich überlagernde Lebensformen -> Kulturanalyse ist immer in globale Bewegungen von Differenz und Macht eingebunden

1.1. Welche Schlüsse haben die Kulturwissenschaften daraus gezogen?

  • Abschied von den großen Erzählungen, vom Anspruch eines universalen Gesamüberblicks
  • neues, breiteres Kulturverständnis, jenseits statisch-homogener Konzepte von Tradition, Nation, Identität
  • non-dualistische Ansätze statt Polarisierung
  • Aufmerksamkeit für Wechselwirkungen, Übergänge, Verflechtungen
  • für transkulturelle Diversität, Vielschichtigkeit und Wandel
  • aber auch für globale Prozesse von Differenz und Macht

2. Éduard Glissant. Die Poetik der Relation

  • begründet eine Ästhetik der kulturellen Vielheit -> beruht auf Verbindung, nicht Trennung und auf Vermischung
  • Dualismus von Zentrum und Peripherie wird aufgehoben, durch eine Poetik der Relation, der Beziehung ersetzt -> Poetik steht für eine menschliche Identität, die sich über Vielfalt definiert
  • "Identität" definiert sich dann über die Vielfalt der Beziehungen, sie speist sich nicht aus einer Wurzel, sondern ist wie ein Rhizom, ein Wurzelgeflecht
  • ausgehend von den Inseln der Karibik -> Konzept des "archipelischen (vernetzten) Denkens" statt einem "Systemdenken" (starres, lineares Denken)
  • Systemdenken hat versagt, denn es hat das Nicht-System der Kulturen der Welt nicht berücksichtigt hat -> neue Art des Denkens: intuitiv, anfälliger, bedrohter, dafür eingestimmt auf die Chaos-Welt -> archipelisches Denken

2.1. Glissant folgert daraus für die vielen, auch kleinen oder regionalen Sprachen der Welt

Sprachen sollen sich im dreifachen Sinn miteinader verständigen -> aufeinander hören, einander verstehen und sich aufeinander abstimmen -> auf den anderen zu hören bedeutet, die geistige Dimension seiner eigenen Sprache zu erweitern -> die anderen verstehen bedeutet, hinzunehmen, dass die Wahrheit von anderswo neben der der Wahrheit von hier besteht.

3. bell hooks/Gloria Watkins

  • betont Überlappung von…

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